Sexualisierte Gewalt 1500-1850

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'Hauptbeschreibung Die historische Forschung hat Gewalt bislang vorwiegend in Bezug auf Kriege, Morde oder Genozide behandelt. Francisca Loetz pldiert dafr, Gewalt darber hinaus als Form individuellen sozialen Handelns zu begreifen, das als unertrgliche, auf die Niederwerfung des Opfers zielende Grenzverletzung wahrgenommen wurde. Am Beispiel von Fllen sexualisierter Gewalt im Stadtstaat Zrich zwischen 1500 und 1850 diskutiert Francisca Loetz zentrale methodologische Probleme: von der Definition des Gewaltbegriffs bis zur Frage, was in einer Gesellschaft Gewalt zu Gewalt macht. Auf dieser Grundlage entwickelt sie programmatische Perspektiven fr eine historische Gewaltforschung Europas vom 16. bis ins 19. Jahrhundert.   Inhaltsverzeichnis Inhalt Vorwort7 1.Von der Schwierigkeit eines Zugriffs - Methodologische Abklrungen9 1.1Zwischen den Disziplinen - Gewalt als Forschungsproblem9 1.2Gewalt - Definitionsfragen15 1.3''Notzucht'' und ''Mibrauch'' in Zrich - Ein Beispiel fr Gewalt in Europa20 1.4Sexualisierte Gewalt - Forschungstendenzen27 1.5Gerichtsakten - Spezifische verschriftlichte Sprechhandlungen31 2.Vergewaltigung und Missbrauch in Zrich - Empirische Befunde37 2.1''Notzucht'' und ''Mibrauch'' - Grauzonen in Medizin, Recht und Theologie37 2.2Zug um Zug - Auf dem Weg zum Gericht45 2.3Flle - Vieles im Dunkeln58 2.4Frauen - Zwischen Ehrenhaftigkeit und Prostitution69 2.5Kinder - Kleine oder keine Erwachsene?88 2.6''Richtige'' Mnner - Mnner in ''Not''100 2.7Soziales Umfeld - Strafen, mitwissen, eingreifen109 2.8Prozesse im Gericht - Anklagen, verteidigen, aushandeln121 2.9Krper im Blick - Kaum Platz fr Emotionen141 2.10 Rechtes Richten - Snde als ffentliches rgernis169 3.Fr eine Historisierung der Gewalt - Programmatische Schlussfolgerungen193 3.1Projekt Historisierung von Gewalt - Welches sind die Herausforderungen?193 3.2Verstndnis von Gewalt - Was macht Gewalt zu Gewalt?199 3.3Konstellationen von Gewalt - Wer handelt wie?205 3.4Bedeutung von Gewalt - Worin liegt das Problem?210 3.5Ent-/Tabuisierung von Gewalt - Wie wird Gewalt zum Thema?215 Quellen und Literatur221 Tabellenanhang235 Glossar243 Sachregister247   Auszug aus dem Text Tue ich jemandem Gewalt an, wenn ich etwa in einem vollen Bus durch krftiges Schubsen die entsprechende Person zwinge, in den Gang zu rcken, damit ich auch noch einsteigen kann? Muss ich ihr erst krperlich weh tun, damit mein Drngen zu Gewalt wird? Wird, was ich als legitimes Drngen betrachte, mglicherweise als illegitime oder intolerable Grenzverletzung empfunden? Teilen die bedrngte Person und die Umstehenden dieselbe Vorstellung von Grenzberschreitung? Die enge Definition von Gewalt als illegitime krperliche Verletzung des Gegenbers, wie sie wenige historische Lexika anbieten, ist handlich und erfllt gute arbeitspragmatische Dienste, ist aber nur vermeintlich eindeutig. Wer Gewalt als illegitime berschreitung der physischen Grenzen anderer begreift, kann Gewalt leicht abgrenzen. Mit'

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